Zwänge

sind psychische Störungen mit wiederkehrenden, unerwünschten Gedanken (Obsessionen) und/oder repetitiven Verhaltensweisen (Kompulsionen), die zur Angstlinderung ausgeführt werden.

Anwendung 5: Zwänge

Was sind Zwänge?

Zwänge, auch bekannt als Zwangsstörungen (obsessive-compulsive disorder, OCD), sind psychische Störungen, die durch wiederkehrende, unerwünschte Gedanken (Obsessionen) und/oder repetitive Verhaltensweisen (Kompulsionen) gekennzeichnet sind. Diese Zwänge können erhebliches Leiden verursachen und das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Menschen mit Zwangsstörungen fühlen sich oft gezwungen, bestimmte Handlungen immer wieder auszuführen, um Angst oder Unbehagen zu lindern, auch wenn sie erkennen, dass ihre Gedanken und Handlungen irrational oder übertrieben sind.

Symptome von Zwangsstörungen

Die Symptome von Zwangsstörungen lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen: Obsessionen und Kompulsionen.

Obsessionen:

  • Wiederkehrende und unerwünschte Gedanken: Diese Gedanken, Bilder oder Impulse sind aufdringlich und verursachen erhebliche Angst oder Unbehagen.
  • Angst und Unbehagen: Die Obsessionen führen oft zu intensiven Ängsten und dem Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren könnte, wenn die Zwangshandlungen nicht ausgeführt werden.
  • Versuche, die Gedanken zu unterdrücken: Betroffene versuchen oft, die aufdringlichen Gedanken zu ignorieren oder zu unterdrücken, was jedoch meist erfolglos bleibt und die Angst noch verstärken kann.

Beispiele für Obsessionen:

  • Angst vor Schmutz oder Keimen
  • Übermäßiger Bedarf an Symmetrie und Ordnung
  • Aggressive oder verstörende Gedanken über sich selbst oder andere
  • Unerwünschte verbotene oder tabuisierte sexuelle oder religiöse Gedanken

Kompulsionen:

  • Wiederholte Verhaltensweisen oder mentale Handlungen: Diese Handlungen werden ausgeführt, um die Angst oder das Unbehagen, die durch die Obsessionen verursacht werden, zu verringern oder um eine gefürchtete Situation zu verhindern.
  • Ritualisierte Handlungen: Die Handlungen müssen oft in einer bestimmten Weise oder einer bestimmten Anzahl von Malen ausgeführt werden, um das Gefühl von Sicherheit oder Vollständigkeit zu erreichen.

Beispiele für Kompulsionen:

  • Häufiges Händewaschen oder Reinigen
  • Wiederholtes Überprüfen von Dingen (z. B. Türen, Schlösser, Herd)
  • Zählen oder Wiederholen von Wörtern im Stillen
  • Ordnen von Gegenständen in einer bestimmten, symmetrischen Weise

Ursachen von Zwangsstörungen

Die genauen Ursachen von Zwangsstörungen sind nicht vollständig verstanden, doch es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen, biologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. Genetische Prädispositionen können das Risiko erhöhen, an einer Zwangsstörung zu erkranken. Biochemische Ungleichgewichte im Gehirn, insbesondere im Bereich der Serotoninregulation, sind ebenfalls mit Zwangsstörungen verbunden. Traumatische Erlebnisse, chronischer Stress und familiäre Dynamiken können ebenfalls zur Entwicklung und Aufrechterhaltung von Zwangsstörungen beitragen.

Herausforderungen bei Zwangsstörungen

Menschen mit Zwangsstörungen stehen vor erheblichen Herausforderungen, da die ständigen Obsessionen und Kompulsionen den Alltag stark beeinträchtigen können. Die betroffenen Personen verbringen oft viele Stunden am Tag damit, ihre Zwänge auszuführen, was zu erheblichem Stress und sozialer Isolation führen kann. Beziehungen zu Familie, Freunden und Kollegen können stark belastet sein, da die Zwänge oft schwer verständlich und akzeptabel sind.

Körperliche Auswirkungen wie Hautreizungen durch häufiges Waschen oder Erschöpfung durch Schlafstörungen sind ebenfalls häufig. Die ständige Angst und das Bedürfnis nach Kontrolle können das allgemeine Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.

Kennen Sie Ihre Stressoren? Wie gehen Sie damit um?

Welche davon können Sie beeinflussen? Welche davon können Sie verändern? Wo macht es für Sie Sinn loszulassen? Welche Stressoren können Sie entferne bzw. auf ein für Sie optimales Maß reduzieren? Womit können Sie Ihren Stress reduzieren? Welche gesunden Wege kennen Sie – trotz Stress in Ihren Leben – jene auszugleichen und dadurch Ihr eigenes Wohlbedingen zu regulieren?

Innere Stressoren

  • Perfektionismus:
    • Der Drang, alles perfekt und ohne Fehler zu
      machen, was zu ständigen Überprüfungen und
      Wiederholungen führt.
  • Übermäßige Verantwortungsübernahme:
    • Das Gefühl, für das Wohl und die Sicherheit anderer verantwortlich zu sein,
      was zwanghafte
      Verhaltensweisen auslösen kann.
  • Magisches Denken:
    • Der Glaube, dass
      bestimmte Handlungen oder Gedanken negative Ereignisse verhindern
      können.
  • Intoleranz gegenüber Unsicherheit:
    • Unfähigkeit, mit
      Unsicherheit umzugehen, was zu zwanghaften
      Überprüfungen und
      Ritualen führt.
  • Angst vor
    Kontrollverlust:
    • Die Angst, die Kontrolle über Gedanken und
      Handlungen zu
      verlieren.

Äußere Stressoren

  • Stressige
    Lebensereignisse:
    • Veränderungen wie
      Umzug, Verlust eines
      geliebten Menschen oder Beziehungsprobleme.
  • Mangel an sozialer
    Unterstützung:
    • Gefühl der Isolation und fehlende Unterstützung durch Familie oder
      Freunde.
  • Konfrontation
    mit Auslösern:
    • Begegnungen mit
      spezifischen Situationen oder Objekten, die Zwangsgedanken
      auslösen.
  • Übermäßige
    Verantwortung:
    • Anforderungen und Druck von außen, die den Stress erhöhen.
  • Fehlende therapeutische Unterstützung:
    • Unzureichender Zugang zu psychologischer oder psychiatrischer Hilfe.

Körperliche Stressoren

  • Schlafmangel:
    • Schlafstörungen aufgrund von Sorgen und
      zwanghaften Gedanken.
  • Ungesunde Ernährung:
    • Unregelmäßige Mahlzeiten und ungesunde
      Essgewohnheiten, die zu körperlichem Unwohlsein führen.
  • Bewegungsmangel:
    • Fehlende körperliche
      Aktivität, die zu Anspannung und Stress beiträgt.
  • Chronische Schmerzen:
    • Körperliche Beschwerden, die durch ständige
      Anspannung und Stress verursacht werden.
  • Alkohol und Substanzmissbrauch:
    • Versuch, Zwangsgedanken und -verhalten durch
      Alkohol oder andere
      Substanzen zu lindern.
  • Erschöpfung:
    • Ständige Müdigkeit und
      Erschöpfung durch die
      Anforderungen der Zwangsrituale.

Berufliche Stressoren

  • Arbeitsüberlastung:
    • Übermäßige
      Arbeitsbelastung und
      hoher Leistungsdruck.
  • Unklare Aufgaben und Ziele:
    • Mangel an Klarheit über Erwartungen und
      Verantwortlichkeiten, was Unsicherheit und Stress verursacht.
  • Arbeitsplatzunsicherheit:
    • Angst vor Jobverlust oder finanzielle Unsicherheit.
  • Konflikte am Arbeitsplatz:
    • Zwischenmenschliche Spannungen und Mobbing, die die Symptome
      verschlimmern.
  • Fehlende Work-
    Life-Balance:
    • Schwierigkeiten, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen, was zu
      zusätzlichem Stress
      führt.
  • Mangel an Anerkennung:
    • Gefühl der
      Unterbewertung oder mangelnde Wertschätzung am Arbeitsplatz.

Behandlung und Bewältigungsstrategien

Effektive Bewältigungsstrategien und therapeutische Unterstützung sind entscheidend, um mit Zwangsstörungen umzugehen und die Lebensqualität zu verbessern. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT), insbesondere die Expositions- und Reaktionsverhinderung (ERP), hat sich als besonders wirksam erwiesen. Diese Therapieform hilft den Betroffenen, sich ihren Ängsten zu stellen und die zwanghaften Handlungen schrittweise zu reduzieren. Medikamente wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) können ebenfalls helfen, die Symptome zu lindern.

Zusätzliche Unterstützung durch Selbsthilfegruppen, Stressbewältigungstechniken und eine gesunde Lebensweise können den Betroffenen helfen, ihre Zwänge besser zu kontrollieren und ein erfüllteres Leben zu führen.

Um Mitmenschen dabei zu helfen, die notwendige Behandlung zu bekommen, kann es hilfreich sein, sie einfühlsam auf die wahrgenommenen Veränderungen anzusprechen und sie dabei zu unterstützen, fachliche Hilfe zu erhalten und anzunehmen.

 

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Profile

Beispiele für Klient*innen unserer „Zwänge“–Intensivtherapie

Was sind typische, aus dem Leben gegriffenen Beispiele für mindVision®–Klienten, die unter Zwängen leiden oder bereits eine Diagnose erhalten haben?

Hier finden Sie die Pofile von X., X., X. und X.

X.

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Symptome, Herausforderungen

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